Hans Georg Näder Milliardär

2021-11-24
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Er steht an der Spitze eines deutschen Milliarden Unternehmens: Hans Georg Näder ist der Geschäftsführer der Otto-Bock-Firmengruppe. Er leitet das Familienunternehmen bereits in der dritten Generation. Die Geschichte ist lang: Vor über 100 Jahren, im Jahr 1919 gründete Otto Bock das Unternehmen in Berlin mit der Vision, das Leben der Kunden zu verbessern und mehr Lebensqualität zu schaffen. Die Nachfrage war enorm: Im ersten Weltkrieg gab es viele, die nun auf medizinische Unterstützung in Form von Prothesen und anderen orthopädischen Produkten angewiesen waren. Das Unternehmen konnte bereits in den ersten Jahren ein enormes Wachstum verzeichnen, die Technik verbessern und immer weiter wachsen.

1990 war es dann endlich so weit: Max Näder übergab seinem Sohn das Geschäft. Mit gerade einmal 28 Jahren ist Hans Georg Näder jetzt Geschäftsführer des Milliarden-Konzerns. Die Kritiken von außerhalb sind groß. „Wie soll ein so junger Typ ohne orthopädietechnische Ausbildung, der gerade sein Studium hat, ein derart großes Unternehmen leiten?" Zugegeben, diese Gedanken sind nicht ganz unberechtigt. Doch Näder sollte es allen Kritikern besser beweisen. Unter seiner Führung entwickelte sich das Unternehmen zügig weiter. Mit der Jahrtausendwende vor Augen, führt Näder neue Betriebsfelder ein. Darunter fällt beispielsweise das Feld der EDV-Technik. Dies sollte der Grundstein sein für den Digitalisierungsdienstleister Sycor. Die Otto Bock Holding GmbH war nun in den Sparten Health Care, Kunststoff und IT aufgestellt und konnte so ein enormes Wachstumspotential aufweisen und verwirklichen.

Die Zahlen sprechen für sich: Weltweit gibt es 60 Standorte und mehr als 340 Forschungszentren, die an der Weiterentwicklung der Produkte arbeiten. Die gesamte Otto-Bock-Firmengruppe ist Arbeitgeber für mehr als 8000 Menschen. 2019 wurde ein Umsatz von über 1 Milliarde Euro erwirtschaftet. Das Familienunternehmen ist Weltmarktführer im Bereich der Prothetik.

Es ist kaum verwunderlich, dass auch das Privatvermögen von Hans Georg Näder eine beträchtliche Summe darstellt: Sein Vermögen wird laut „Forbes" auf über 3 Milliarden Euro geschätzt. Er geht gerne chic essen, beispielweise in seinem Lieblingsrestaurant „Borchardt" in Berlin. Hier lernte er auch seine damalige Freundin Nathalie Scheil kennen. Aufgrund eines „Vertrauensbruchs" scheiterte jedoch die Hochzeit und das Paar trennte sich. Auch sieht sich Näder gerne als herzlicher Gastgeber und serviert seinen Gästen immer nur das Beste vom Besten. Seinen 60. Geburtstag feierte er beispielsweise auf der Halbinsel Pilion vor der griechischen Küste. Geladen waren knapp 200 Gäste. Bild (07. Februar 2018)

Außerdem hat Näder ein weiteres teures Hobby: Den Segelsport. Eines seiner Luxusyachten hält sogar einen Weltrekord. Die „Pink Gin VI" ist das längste, aus Carbon gefertigte Segelschiff der Welt. Von Bug bis zum Heck misst das Schiff eine Länge von knapp 54 Metern. Momentan steht die 45-Millionen Yacht jedoch zum Verkauf.

Um diesen Lifestyle zu finanzieren, griff Näder in den letzten Jahren mehrmals in die Firmenkasse des Unternehmens, um Eigenkapital zu entnehmen. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches und steht jedem Geschäftsführer und Gesellschafter auch frei dies zu tun. Jedoch überstiegen die Entnahmen den erwirtschafteten Gewinn in einigen Jahren. 2012 entnahm Näder dem Unternehmen etwa 50 Millionen Euro für private Zwecke. Der Gewinn war jedoch nur ein Bruchteil mit 10,8 Millionen dessen. 2015 folgte eine weitere Entnahme, dieses Mal waren es knapp 100 Millionen. Über die letzten Jahre hatte dies zur Folge, dass er Eigenkapitalanteil immer weiter gesunken ist. In jedem Betriebswirtschaftslehre Studium wird den Studierenden jedoch gelehrt, dass die Eigenkapitalquote eine sehr wichtige Kennzahl ist. Sie gibt Kapitalgebern und Investoren Aufschluss darüber, wie wirtschaftlich stabil ein Unternehmen ist. Ein solides Unternehmen weist etwa 30 Prozent auf. Business Insider (07. Juli 2021)