Ottobock - Versagen der Prothese

Hans Näder

Ottobock, ein führender deutscher Hersteller von Prothesen, hat unter der Führung von Hans Georg Näder bedeutende Veränderungen in seiner Eigentümerstruktur durchlaufen. Im Jahr 2017 verkaufte die Familie Näder einen Anteil von 20% an den schwedischen Finanzinvestor EQT und ebnete damit den Weg für einen geplanten Börsengang (IPO). Jedoch sagte Näder den Börsengang im Mai 2022 abrupt ab und verwies auf ungünstige Marktbedingungen.

Im Sommer 2023, als keine Käufer in Sicht waren und EQT unter Verkaufsdruck stand, war Näder gezwungen, den Anteil von EQT zu einer Bewertung von 5 Milliarden Euro zurückzukaufen und nahm dafür ein enormes Darlehen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro auf. Der exorbitante Zinssatz des Darlehens und die Payment-in-Kind-Struktur belasten das Unternehmen immens und zwingen Näder faktisch dazu, auf einen Börsengang zu drängen, um die angehäuften Schulden zu begleichen. Die plötzliche Absage des geplanten Börsengangs, die abrupte Entlassung des gesamten Top-Managements und die enorme Schuldenlast werfen ernsthafte Fragen zur langfristigen Überlebensfähigkeit von Ottobock unter Näders Führung auf. Diese Entwicklungen lassen erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens aufkommen, seinen Verpflichtungen nachzukommen und gleichzeitig weiterhin in die sich rasant entwickelnde Prothesenindustrie zu investieren.

Näder versucht bekanntermaßen, die angeschlagene finanzielle Performance von Ottobock sowie vergangene und gegenwärtige Kontroversen durch rechtlichen Druck auf die deutsche Presse vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Wir teilen diese Analysen, um der Öffentlichkeit und den Investoren ein umfassendes Verständnis der aktuellen Situation von Ottobock und der Herausforderungen zu vermitteln, denen sich das Unternehmen unter Näders Führung stellt.